29. März 2021

Ostergeschichte

Leckeres Osterbrot

Ob rund oder als Zopf geflochtenDas Osterbrot gehört zum Osterfest dazu 

Für viele Menschen darf es beim festlichen Osterfrühstück einfach nicht fehlen: das Osterbrot. Das je nach Region runde oder zum Zopf geflochtene Hefegebäck ist leicht bekömmlich und angenehm süß, wodurch es sich bestens zum Fastenbrechen nach der langen Passionszeit eignet. Der Überlieferung nach gab es schon im Mittelalter den Brauch, das 40-tägige Fasten am Ostermorgen mit dem Verzehr eines Osterbrotes zu beenden. 

Osterbrot gibt es in verschiedenen Varianten 

Einer, der sich bestens mit der Materie auskennt, ist Harald Luther. Der pensionierte Bäckermeister aus Hannover hat sein Handwerk mehr als sechs Jahrzehnte lang ausgeübt und in dieser Zeit wohl viele Tausend Osterbrote gebacken. „Das Osterbrot hat einen festen Platz in unserer Backkultur“, erzählt der BäckermeisterEs gehört zu den Backwaren mit kirchlichem Bezug, ähnlich wie der Christstollen oder die Reformationsbrötchen.“ Häufig, so berichtet er weiter, würden die Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben. „Es handelt sich um einen mittelschweren Hefeteig mit Butter, Milch und Rosinen. Aber den einen richtigen Teig für das Osterbrot gibt es nicht, sondern es existieren unzählige Varianten.“ Wichtig sei vor allem der Faktor Zeit: „Ein Osterbrot will mit Ruhe gebacken werden. Der Teig muss zwischendurch mehrmals gehen und garen.“  

Eine besinnliche Angelegenheit also. Einige Quellen bieten zudem eine Deutung für die tiefere Symbolik des Osterbrotes: So weise die runde Form auf die Sonne hin, die am Ostermorgen aufgeht?– und damit auf Christus als das Licht der Welt. Mit den Rosinen verknüpfen die Menschen demnach ihre Gebete für eine gute Ernte in der beginnenden Saison. Und bis heute schneiden viele Bäcker vor dem Backen ein Kreuz als Zeichen des Glaubens in die Oberfläche des Osterbrotes. 

In diesem Jahr ist vieles anders, wir haben mehr Zeit als sonst. Vielleicht haben Sie ja Lust, einmal selbst Osterbrot zu backen? Bäckermeister Luther hat uns sein Rezept anvertraut?– Weitersagen ausdrücklich erlaubt. 

Foto: Bäcker Harald Luther // Fotocreditprivat 
In seiner aktiven Zeit hat der pensionierte Bäckermeister Harald Luther aus Hannover viele Tausend Osterbrote gebacken. 

Bäcker Luthers Osterbrot 

  • 500?g Weizenmehl Type?550 
  • 100?g Zucker 
  • 1?Prise Salz 
  • 80?g Butter 
  • 25?g Hefe 
  • 1?Ei (Größe?M) 
  • 150?ml Vollmilch (25?Grad Celsius) 
  • 2?g Vanille 
  • 3?g abgeriebene Biozitronenschale 
  • 125?g Rosinen (auf Wunsch am Vortag in 20?Milliliter Rum eingelegt) 

Zunächst alle Zutaten bis auf die Rosinen mischen und kneten, dann bei Zimmertemperatur 30?Minuten gehen lassen. Anschließend erneut durchkneten und dabei langsam die Rosinen hinzufügen. Weitere zehn Minuten ruhen lassen, dann einen runden Laib formen. Das Osterbrot mit Folie abdecken, nochmals 45?Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen. 

Vor dem Backen die Oberfläche mit Wasser oder Milch bestreichen, dann nach Wunsch einschneiden und eventuell dekorieren, zum Beispiel mit Mandeln (ganz, in Scheiben oder Stiften) oder grobem Hagelzucker.  

Backtemperatur: 180?Grad Celsius (Umluft) oder 200?Grad (Ober- und Unterhitze) 

Backzeit: circa 20?Minuten  

Profitipp: Zum Backen ein feuerfestes Gefäß mit etwas Wasser in den Ofen stellen. Der entstehende Dampf verhindert eine zu schnelle Krustenbildung auf der Oberfläche, sodass sich das Brot im Ofen weiterentwickeln kann.

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